Johnethen Fuchs
präsentiert seine neue Single im Café Kunterbunt.
Die Winterthurerin Anne Seeger ist wissenschaftliche Illustratorin. Für die Schweizerische Post hat sie zwei Briefmarken gestaltet.
Sondermarken Die Geheimhaltung war sehr strikt. «Der Gestaltungs- und Auswahlprozess ging recht lange, ich durfte niemandem davon erzählen», sagt Anne Seeger. «Ich erhielt einen dicken Packen mit einem Vertrag samt Geheimhaltungsklausel.» Nun sind die Briefmarken der Europa-Serie für die Schweizerische Post erschienen, und Seeger gibt bei einem Videoanruf Auskunft über deren Entstehung. Seeger hat Design mit Vertiefung Scientific Visualization, also wissenschaftliche Illustration, an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) studiert. Sie arbeitet als Infografikerin und kreative Allrounderin bei der Zeitschrift «Beobachter» sowie freischaffend. Seeger ist in Winterthur aufgewachsen. «Ich fühle mich mit der Stadt verbunden und wohne auch hier.»
Jedes Jahr geben europäische Postverwaltungen/Postunternehmen Europa-Marken zu einem bestimmten Thema heraus, dieses Jahr zur Unterwasserflora und -fauna. 54 Länder nehmen teil. Online abgestimmt werden kann noch bis am 9. September. Laut Schweizerischer Post gibt es Ruhm und Ehre sowie eine Auszeichnung und einen Pokal zu gewinnen.
Es werden drei Abstimmungen durchgeführt: von der Öffentlichkeit (der Votinglink), von Postorganisationen und von einer Expertenjury. Für das Resultat werden alle Ergebnisse zusammengezählt.
«Mit dem Thema soll auf das drohende Artensterben aufmerksam gemacht werden», sagt Seeger. «Ich wurde angefragt, zusammen mit zwei anderen Personen, eine Europa-Briefmarke der Schweizerischen Post zu entwerfen», sagt Seeger. «Zum Glück haben sie sich für meine entschieden.» Es seien Briefmarken, die einige Recherchen erforderten.
«Es gefällt mir besonders an meinem Beruf der wissenschaftlichen Illustratorin, dass ich tief in ein Thema eintauchen kann.» Herausgekommen sind je eine Marke zum Thunersee und zum Fluss Doubs. Auf Letzterer sind ein Dohlenkrebs und ein Rhone-Streber abgebildet.
Seeger hat intensiv online recherchiert, aber auch den Thunersee besucht. Eine weitere Quelle sei das Wasserforschungsinstitut des ETH-Bereichs (Eawag) gewesen. «Dieses hat etwa darauf hingewiesen, wenn die Farbe einer Fischflosse nicht ganz gestimmt hat.» Während des ganzen Prozesses sei sie mit der Post im Kontakt gewesen für Informationen und Feedbacks. «Es hat grosse Freude gemacht, so etwas Schönes wie eine Briefmarke zu gestalten.»
Claudia Naef Binz
Hier geht es zur Abstimmung:
www.europastamps.eu/europa2024
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