Oliver Kaiser
hat als FCW-Sportchef grossen Anteil am aktuellen Erfolg.
Jürg Altwegg liest aus Ruby Fairygale und die Insel der Magie vor. Bild: Jan Gubser
Romana Heuberger stellt sich erneut zur Wahl in den Winterthurer Stadtrat. Den Vorwurf, dass sie im Wahlkampf ein grünes Mäntelchen angezogen hat, lässt sie nicht gelten.
Politik Ein gelber Blazer ist ihr Markenzeichen. Damit ist sie derzeit omnipräsent. Romana Heuberger (FDP, 52) befindet sich im Wahlkampf und lacht von Balkonen, aus grünen Wiesen und von Häuserfassaden. «Über 100 Plakate befinden sich auf privaten Grundstücken», sagt sie im Gespräch mit der «Winterthurer Zeitung». Das «Privat» betont sie nicht ohne Stolz. Die Unterstützung der Bürgerlichen für die FDP-Politikerin ist gross, denn Romana Heuberger steht auch für deren Hoffnung, die linke Mehrheit im Stadtrat auszugleichen. Bei den Gesamterneuerungswahlen 2022 kandidierte sie bereits für den Stadtrat. Sie erreichte zwar das absolute Mehr, schied dann aber als Überzählige aus.
Das Gelb habe nichts mit der FDP in Deutschland zu tun, bei der das Gelb zur Parteifarbe gehört. «Es ist eine fröhliche Farbe und ich bin ein fröhlicher Mensch», sagt sie. «Es ist einfach die Farbe, die am besten zu mir passt.»
Romana Heuberger ist in St. Gallen aufgewachsen und kam 1995 nach Winterthur. In Altstadtnähe betreibt sie eine PR-Agentur. Als PR-Profi versteht es Heuberger, sich gekonnt in Szene zu setzen. Im Wahlkampf überlässt sie die grünen Themen nicht ihrer Konkurrentin. Den Vorwurf, sie ziehe sich ein grünes Mäntelchen an, lässt sie aber nicht gelten. Ihr Engagement sei mehr als ein grüner Schein. «Von meinen 28 Vorstössen seit 2018 betreffen elf ökologische Themen sowie die Energiesicherheit», so die Betriebsökonomin. Dies zeige auch ihre Arbeit im nationalen Berufsbildungsverband Recycling Ausbildung Schweiz, den sie in den Jahren 2005 bis 2022 als Geschäftsführerin leitete. Von 2020 bis 2022 war sie zudem Vorstandsmitglied im Verband Abfall- und Rohstoffwirtschaft Schweiz. «Grüne Themen waren mir schon immer ein Anliegen. Aber die Lösungsansätze unterscheiden sich», so Heuberger. Sie wolle die Veränderung über Eigenverantwortung und Anreize erreichen, nicht über noch mehr Regulierungen.
Politiker von links bis rechts schätzen Heuberger als engagiert, gut vernetzt – aber auch als detailversessen. Die Ökonomin und PR-Fachfrau winkt ab. «Diesen Vorwurf höre ich immer von der SP.» Heuberger sieht dies als Vorteil. «Das Parlament muss dem Stadtrat auf die Finger schauen, das ist unser Auftrag und ich bin überzeugt, dass dies zu wenig gemacht wird.»
Das drängendste Problem in Winterthur sieht sie beim raschen Wachstum. Dieses macht mehr Infrastruktur nötig. «Das zeigt sich bei der Wasserversorgung, bei der Gesamtmobilität wie auch beim Bau von Schulhäusern», so Heuberger. Bei Letzterem kritisiert sie, dass zehn Jahre für die Planung neuer Schulhäuser zu lang sind. «Unser Ziel muss sein, solide, funktionale und nachhaltige Schulbauten rechtzeitig und ressourceneffizient zur Verfügung zu stellen.» Sandro Portmann
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