Samir Leuppi
ist am Eschenberg-Schwinget einer der Favoriten.
Nishan Burkart, Stürmer des FC Winerthur, sprintet seinen Gegner davon. Bild: Dieter Meierhans
Anfang Mai sorgte Nishan Burkart mit einem Treffer in Sion dafür, dass die rote Laterne im Wallis leuchtet. So soll es bleiben.
Fussball Als Nishan Burkart die Möglichkeit hatte, ein Jahr nach Abschluss der Sekundarschule in den Nachwuchs von Manchester United zu wechseln, zögerte er nicht. Eine andere Welt fand er im Vergleich zum FCZ-Nachwuchs im Norden Englands vor. «Alles brutal professionell, riesige Anlagen mit Super-Plätzen – ich konnte Erfahrungen sammeln, die man auf anderem Weg nicht bekommt», blickt er zurück. Seine Eltern, beide Sprinter mit Einsätzen an Olympischen Spielen, legten ihm keine Steine in den Weg.
Seine aus England stammende Mutter Helen Barnett, Sprinterin über 200 und 400 Meter (4. Rang mit der britischen Olympia-Staffel), zog sogar mit dem Sohn in ihre alte Heimat. «Mein Essen war somit definitiv besser als das der meisten anderen Junioren, die in Gastfamilien mit ‹english cuisine› untergebracht waren», sagt Nishan Burkart schmunzelnd. Stefan Burkart, sein mit 62 Jahren bereits verstorbener Vater, war einst Schweizer Rekordhalter über 60 und 100 Meter.
In die sprintenden Fussstapfen seiner Eltern wollte Nishan Burkart jedoch nicht treten. «Rennen alleine wäre mir zu langweilig gewesen, ich liebe das Spiel mit dem Ball», sagt er. Er durchlief die Nachwuchsabteilung von Manchester United, parallel dazu auch alle Stufen der Schweizer Nachwuchsauswahlen. Der Sprung in die erste Mannschaft gelang ihm aber nicht – über den SC Freiburg (ein Einsatz in der Bundesliga) landete der 23-Jährige vor dieser Saison beim FCW.
Burkart hat eine 3.5-Zimmer-Wohnung in Neuhegi bezogen, wo er sich wohlfühlt. «Hier ist es ganz klar schöner und gepflegter als in Manchester», sagt er. Auch sportlich fühlt er sich seit seiner Ankunft im Team wohl. «Ich sehe mich als Kämpfer, der trotz offensiver Rolle auch viel Defensivarbeit verrichtet. Es fehlen einfach etwas die Tore, um mich für den Aufwand zu belohnen», analysiert er. Drei Treffer gelangen ihm in 22 Einsätzen, eines davon könnte von entscheidender Bedeutung sein – beim 1:0-Sieg in Sion sorgte er dafür, dass der FCW die Walliser überholte und bis jetzt auf einem Platz liegt, der den direkten Klassenerhalt bedeuten würde. Mit einem Sieg gegen den FC Zürich im Heimspiel von heute Donnerstag wäre der Klassenerhalt – bei einer Niederlage Sions – in trockenen Tüchern. Ansonsten geht das Zittern bis Pfingstmontag gegen YB und eventuell darüber hinaus in der Barrage weiter. Nishan Burkart wäre ein schneller Entscheid natürlich lieber. Und vielleicht trägt er ausgerechnet gegen seinen Jugendverein dank seinem Speed massgeblich dazu bei.
Damian Keller
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