Astrid Künzler
ist Gesamtleiterin des Tanzfest Winterthur.
TV: «Bohemian Rhapsody« Als der junge, indischstämmige Student Farrokh Bulsara (Rami Malek) 1970 als Sänger in die Band Smile einsteigt, ist das der Beginn einer unglaublichen Erfolgsgeschichte. Der extravagante Farrokh wechselt seinen Namen in Freddie Mercury und auch die Band wird in «Queen» umbenannt. Nach einer Konzerttournee durch Japan und die USA ist «Queen» in aller Munde. Die Popularität setzt die Band aber auch unter Erfolgsdruck, was insbesondere Mercury zu schaffen macht, der immer mehr in Drogen und exzessive Partys flüchtet. Brillantes biografisches Drama, das mit 4 Oscars ausgezeichnet wurde, wovon einer an den überragenden Hauptdarsteller ging. SB
GAME: «Tony Hawk’s Pro Skater 1+2« Vor 20 Jahren waren viele Jugendliche damit beschäftigt, mit ihren Gamepads Skatertricks auszuführen und dabei die heissesten Punk- und Ska-Songs zu hören. «Tony Hawk’s Pro Skater» ist neben der Fifa-Reihe das wohl kultigste Sportspiel überhaupt. Nun wurden die ersten zwei Teile als Remake wiederveröffentlicht – grafisch aufpoliert, inhaltlich sind die Spiele aber gleich geblieben. Zum Glück! Denn noch immer macht die Jagd nach einem stets besseren Highscore gute Laune. Glücklicherweise wurde die Steuerung noch angepasst, die Aktionen können präziser denn je durchgeführt werden. Der starke Soundtrack wurde durch rund 40 neue Nummern ergänzt. SAG
NETFLIX: «I’m Thinking of Ending Things« Dieser Film ist keine leichte Kost, also nichts für einen denkfaulen Abend auf dem Sofa. Der britische «Guardian» feierte ihn als den wohl «unerwartetsten Film dieses Jahres». Cindy und ihr Freund Jake machen sich auf den Weg zu seinen Eltern in einem beginnenden Schneesturm. Cindy soll Jakes Eltern kennenlernen, obwohl sich die beiden erst seit kurzer Zeit kennen. Auf der abgelegenen Farm kommt es zu merkwürdigen Wandlungen und Wendungen. Die Geschichte entwickelt sich zu einer Traum- und Seelenreise, mal albtraumhaft, mal komisch. Ein hochkomplexes, wunderbar gespieltes Stück. JS
LESESTOFF: Usama Al Shahmani – «Im Fallen lernt die Feder fliegen« Die irakischstämmige Aida verleugnet ihre Herkunft, was immer wieder zu Streit mit ihrem Freund führt. In ihrer Not setzt sie sich hin und beginnt aufzuschreiben, was sie nicht sagen kann. Geboren in einem iranischen Flüchtlingslager, kam sie mit ihren Eltern und der älteren Schwester in die Schweiz. Die Mädchen gehen zur Schule, aber ihre Eltern kommen mit dem westlichen Alltag nicht zurecht und verklären mehr und mehr ihre Heimat. Erneut legt der gebürtige Iraker Usama Al Shahmani (Bild) mit diesem zweiten Roman ein vielschichtiges Werk über das Exil vor. JS
Limmat Verlag 2020 ISBN: 978-3-03926-002-7
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