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Freitag, 12. August 2022
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Bei vielen Menschen dauert es nicht mehr lange, bis die Sommerferien anstehen. Zeit, den Alltag hinter sich zu lassen und mal richtig abzuschalten. Auch ich habe zwei Wochen Sommerferien und freue mich schon darauf, mich etwas von der... weiterlesen
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Ein guter Freund von mir ist Türke. Der Türke spricht fliessend serbisch. Er kann so gut serbisch, weil er eine Faszination für die serbische Kultur hat. Am zweiten Geburtstag meines Sohnes hat besagter Türke inmitten Serben serbischen.. weiterlesen
Unbekannte haben im Dorf Hettlingen Abstimmungs- und Wahlplakate von FDP und SVP beschädigt, gestohlen und in der Natur «entsorgt». Die Betroffenen sehen darin eine Attacke auf das Schweizer Milizsystem. Dass politische Gegner hinter den Vandalenakten stehen, glauben sie aber nicht.
Hettlingen In der beschaulichen Gemeinde Hettlingen herrscht Ärger bei den bürgerlichen Parteien. Sie nerven sich über mutwilligen Vandalismus im Dorf. Denn Unbekannte haben Plakate abgerissen, gestohlen oder einfach unbedacht weggeworfen.
Aber von vorne: Die Ortsparteien FDP und SVP treten gemeinsam mit einem Zweierticket für die Ersatzwahlen am 27. September an. Daniel Gauchat soll den Sitz der Freisinnigen im Hettlinger Gemeinderat verteidigen, Flavio Merlo (SVP) will die neue junge Kraft in der Rechnungsprüfungskommission sein. Beide werben nun für sich auf gemeinsamen Wahlplakaten. Rund 15 bis 20 Exemplare wurden in den Quartieren auf Privatgrund aufgehängt. Die Parteien haben sich absichtlich für nicht so auffällige Plakate im A3-Format entschieden, um «das Dorfbild nicht zu sehr zu belasten», wie es FDP-Präsidentin Prisca Koller umschreibt, die vorletzten Mittwoch die ersten Plakate auf den Grundstücken von Unterstützern im Dorf aufhing.
Nur etwas mehr als 24 Stunden dauerte es, bis Koller die Information bekam, dass drei Plakate bereits nicht mehr so hängen, wie sie diese tags zuvor angebracht hatte. Entweder waren sie abgerissen oder dann gleich ganz weg. Nach der Begutachtung vor Ort war sich die Parteipräsidentin sicher: Unbekannte müssen sich an den Plakaten vergriffen haben, der Wind kann es nicht gewesen sein. «Ich habe die Plakate extra laminieren lassen. Es muss sehr viel Kraft oder eine Schere eingesetzt worden sein.» In einem Fall seien die Schnüre zur Befestigung noch exakt wie angebracht dort gewesen, nur das Plakat sei weg gewesen. Sie bot daraufhin die Polizei auf und erstattete Anzeige wegen Diebstahls. Abends trafen sich die zwei Ortsparteien zu einer Krisensitzung.
Höchstwahrscheinlich über das Wochenende haben die gleichen oder andere Unbekannte wieder zugeschlagen. Unabhängig von der Ersatzwahl hatte die SVP im Dorf zwei Plakatständer mit Sockel und Klapprahmen aufgestellt. Auf der einen Seite wollte sie für die Begrenzungsinitiative ihrer Mutterpartei werben, auf der anderen Seite für die Beschaffung neuer Kampfjets. Am Montag stellte die Partei dann fest, dass beide doppelseitigen Plakatrahmen nicht mehr im Sockel waren. Einer war im Näfbach gelandet, der andere in einem Sonnenblumenfeld beim Dorfeingang von Unterohringen her. Wiederum wurde die Polizei alarmiert und Anzeige erstattet.
Bei der FDP und der SVP ist man nun entsprechend genervt. «Ein solches Verhalten regt mich richtig auf», sagt Koller und fügt an: «Das sind Angriffe auf unser Milizsystem!» Luc Parel, Präsident der Hettlinger SVP, schlägt in die gleiche Kerbe: «Für mich ist es eine Frage des Prinzips. Privateigentum gehört geschützt und Vandalismus bekämpft.» Schliesslich gehe es um die Werte, wie die Schweizer Politik funktioniere. Darum hätten sich die zwei Parteien sehr schnell entschieden, die Fälle anzuzeigen.
Zwar kommt es ab und zu mal vor, dass Wahl- und Abstimmungsplakate beschädigt werden. Das Ausmass, das es nun in Hettlingen angenommen habe, sei aber eine neue Dimension, wie etwa die zwei bürgerlichen Kandidaten finden. RPK-Anwärter Merlo sagt: «Es tut mir weh, wenn so etwas in unserem kleinen und schönen Hettlingen passiert, in dem sich praktisch alle kennen. Ich lasse mich aber dadurch nicht beirren.» Das sieht auch Gemeinderatskandidat Gauchat so: «Wer sich für ein politisches Amt zur Verfügung stellt, braucht eine dicke Haut. Trotzdem ist dieser Vandalismus bedenklich.»
Um wen es sich bei der Täterschaft handelt, weiss bei den Parteien niemand. Es gibt nur Mutmassungen. Die zwei Präsidenten und die beiden Kandidaten tendieren aber eher dazu, die Vandalenakte der Willkür als einem politischen Angriff zuzuordnen. «Ich glaube nicht, dass gezielt gegen die FDP und uns vorgegangen worden ist», sagt stellvertretend SVP-Präsident Parel. Viel eher gehe er von jugendlichem Leichtsinn aus.
Bei der GLP, die mit Thomas Trüb ebenfalls einen Kandidaten für den Gemeinderat stellt, hatte man bis zur Anfrage der «Winterthurer Zeitung» keine Kenntnis von den demolierten Plakaten der politischen Konkurrenz. Plakate von Trüb, die im Dorf verteilt wurden, hängen laut Madeleine Oelen, Leiterin der Hettlinger GLP-Ortsgruppe, alle noch. Auch Trüb selber, der zurzeit in den Ferien weilt, hat keine Informationen von beschädigten Wahlplakaten seiner Person. Er verurteilt jedoch die Attacken gegen seinen Mitbewerber. Es sei sehr schlecht, wenn die freie Meinungsäusserung angegriffen werde.
Michael Hotz
Unbekannte haben im Dorf Hettlingen Abstimmungs- und Wahlplakate von FDP und SVP beschädigt, gestohlen und in der Natur «entsorgt». Die Betroffenen sehen darin eine Attacke auf das Schweizer Milizsystem. Dass politische Gegner hinter den Vandalenakten stehen, glauben sie aber nicht.
Hettlingen In der beschaulichen Gemeinde Hettlingen herrscht Ärger bei den bürgerlichen Parteien. Sie nerven sich über mutwilligen Vandalismus im Dorf. Denn Unbekannte haben Plakate abgerissen, gestohlen oder einfach unbedacht weggeworfen.
Aber von vorne: Die Ortsparteien FDP und SVP treten gemeinsam mit einem Zweierticket für die Ersatzwahlen am 27. September an. Daniel Gauchat soll den Sitz der Freisinnigen im Hettlinger Gemeinderat verteidigen, Flavio Merlo (SVP) will die neue junge Kraft in der Rechnungsprüfungskommission sein. Beide werben nun für sich auf gemeinsamen Wahlplakaten. Rund 15 bis 20 Exemplare wurden in den Quartieren auf Privatgrund aufgehängt. Die Parteien haben sich absichtlich für nicht so auffällige Plakate im A3-Format entschieden, um «das Dorfbild nicht zu sehr zu belasten», wie es FDP-Präsidentin Prisca Koller umschreibt, die vorletzten Mittwoch die ersten Plakate auf den Grundstücken von Unterstützern im Dorf aufhing.
Nur etwas mehr als 24 Stunden dauerte es, bis Koller die Information bekam, dass drei Plakate bereits nicht mehr so hängen, wie sie diese tags zuvor angebracht hatte. Entweder waren sie abgerissen oder dann gleich ganz weg. Nach der Begutachtung vor Ort war sich die Parteipräsidentin sicher: Unbekannte müssen sich an den Plakaten vergriffen haben, der Wind kann es nicht gewesen sein. «Ich habe die Plakate extra laminieren lassen. Es muss sehr viel Kraft oder eine Schere eingesetzt worden sein.» In einem Fall seien die Schnüre zur Befestigung noch exakt wie angebracht dort gewesen, nur das Plakat sei weg gewesen. Sie bot daraufhin die Polizei auf und erstattete Anzeige wegen Diebstahls. Abends trafen sich die zwei Ortsparteien zu einer Krisensitzung.
Höchstwahrscheinlich über das Wochenende haben die gleichen oder andere Unbekannte wieder zugeschlagen. Unabhängig von der Ersatzwahl hatte die SVP im Dorf zwei Plakatständer mit Sockel und Klapprahmen aufgestellt. Auf der einen Seite wollte sie für die Begrenzungsinitiative ihrer Mutterpartei werben, auf der anderen Seite für die Beschaffung neuer Kampfjets. Am Montag stellte die Partei dann fest, dass beide doppelseitigen Plakatrahmen nicht mehr im Sockel waren. Einer war im Näfbach gelandet, der andere in einem Sonnenblumenfeld beim Dorfeingang von Unterohringen her. Wiederum wurde die Polizei alarmiert und Anzeige erstattet.
Bei der FDP und der SVP ist man nun entsprechend genervt. «Ein solches Verhalten regt mich richtig auf», sagt Koller und fügt an: «Das sind Angriffe auf unser Milizsystem!» Luc Parel, Präsident der Hettlinger SVP, schlägt in die gleiche Kerbe: «Für mich ist es eine Frage des Prinzips. Privateigentum gehört geschützt und Vandalismus bekämpft.» Schliesslich gehe es um die Werte, wie die Schweizer Politik funktioniere. Darum hätten sich die zwei Parteien sehr schnell entschieden, die Fälle anzuzeigen.
Zwar kommt es ab und zu mal vor, dass Wahl- und Abstimmungsplakate beschädigt werden. Das Ausmass, das es nun in Hettlingen angenommen habe, sei aber eine neue Dimension, wie etwa die zwei bürgerlichen Kandidaten finden. RPK-Anwärter Merlo sagt: «Es tut mir weh, wenn so etwas in unserem kleinen und schönen Hettlingen passiert, in dem sich praktisch alle kennen. Ich lasse mich aber dadurch nicht beirren.» Das sieht auch Gemeinderatskandidat Gauchat so: «Wer sich für ein politisches Amt zur Verfügung stellt, braucht eine dicke Haut. Trotzdem ist dieser Vandalismus bedenklich.»
Um wen es sich bei der Täterschaft handelt, weiss bei den Parteien niemand. Es gibt nur Mutmassungen. Die zwei Präsidenten und die beiden Kandidaten tendieren aber eher dazu, die Vandalenakte der Willkür als einem politischen Angriff zuzuordnen. «Ich glaube nicht, dass gezielt gegen die FDP und uns vorgegangen worden ist», sagt stellvertretend SVP-Präsident Parel. Viel eher gehe er von jugendlichem Leichtsinn aus.
Bei der GLP, die mit Thomas Trüb ebenfalls einen Kandidaten für den Gemeinderat stellt, hatte man bis zur Anfrage der «Winterthurer Zeitung» keine Kenntnis von den demolierten Plakaten der politischen Konkurrenz. Plakate von Trüb, die im Dorf verteilt wurden, hängen laut Madeleine Oelen, Leiterin der Hettlinger GLP-Ortsgruppe, alle noch. Auch Trüb selber, der zurzeit in den Ferien weilt, hat keine Informationen von beschädigten Wahlplakaten seiner Person. Er verurteilt jedoch die Attacken gegen seinen Mitbewerber. Es sei sehr schlecht, wenn die freie Meinungsäusserung angegriffen werde.
Michael Hotz
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