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Mittwoch, 20. Januar 2021
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Die beiden Stadtratskandidierenden, Katrin Cometta (GLP) und Urs Hofer (FDP), beantworten Fragen zu verschiedenen gesellschaftspolitischen Themen. Foto: Michael Hotz/z.V.g.
Die Kandidierenden für den Stadtrat, Urs Hofer und Katrin Cometta, beantworten Fragen zu verschiedenen Themen, die Winterthur bewegen.
Winterthur Das Duell um den freien Stadtratssitz geht in die entscheidende Phase. Die Ersatzwahl ist am 23. August, die Couverts mit den Wahlunterlagen sind bereits in den Briefkästen gelandet. Urs Hofer will den Sitz für die FDP verteidigen. Katrin Cometta möchte für die GLP den ersten Einzug in die Winterthurer Stadtregierung schaffen. Damit sich die wahlberechtigten Winterthurerinnen und Winterthurer ein Bild von den beiden Kandidierenden machen können, hat die «Winterthurer Zeitung» ihnen acht Fragen zu politischen Themen gestellt.
Michael Hotz
Wie sieht für Sie wirksamer Klimaschutz aus?
Urs Hofer: Für eine wirksame Klimapolitik sind erfolgreich umgesetzte Massnahmen und nicht Versprechungen das Mass aller Dinge. Im Bereich des Gebäudeparks besteht nach wie vor das grösste Potential: Hier braucht es dringend ein besseres Anreizsystem – mit dem Postulat «Wärmetechnische Gebäudesanierungen attraktiver machen» habe ich genau dies gefordert. Das zweitgrösste Potential besteht im Bereich des Verkehrs: Hier braucht es ein System der Kostenwahrheit für alle Verkehrsträger. Die FDP hat darum die Idee eines Mobility Pricing im Kanton Zürich platziert. Eine liberale Klimapolitik glaubt an den technologischen Fortschritt und treibt Innovation voran.
Wie sollen Start-ups in Winterthur noch mehr gefördert werden?
Die USA zeigen es auf: Start-ups garantieren die Arbeitsplätze der Zukunft und sind wichtige Treiber für Innovation. Es braucht aber primär die Initiative von Privaten und nicht des Staates, um Start-ups zu fördern – das lebe ich als Verwaltungsrat, Berater und Mitgründer von Start-ups seit Jahren vor. Der Staat kann bei der Schaffung von günstigen Rahmenbedingungen mithelfen.
Wie gelingt es Winterthur, die Corona-Krise zu meistern?
Es braucht weiterhin Solidarität und Disziplin in der Bevölkerung, eine klare und zeitgerechte Kommunikation des Stadtrates sowie einen finanziellen Handlungsspielraum, um auf Krisen angemessen reagieren zu können. Auch die Digitalisierung muss vorangetrieben werden.
Sollen Winterthurer Ausländer das Stimm- und Wahlrecht auf kommunaler Ebene erhalten?
Es geht hier im Kern um die Kollision zweier Interessen: Auf der einen Seite das Bekenntnis zur Schweiz und den Wert der Staatsbürgerschaft – auf der anderen Seite den Ausschluss einer breiten Bevölkerungsschicht von der Mitwirkung an Entscheiden, von denen sie direkt betroffen sind. Im Rahmen der Revision Gemeindeordnung soll neu das Instrument eines «Ausländervorstoss» aufgenommen werden. Damit ist eine politische Mitsprache möglich, jedoch noch keine politische Mitbestimmung. Für mich ein vernünftiger Kompromiss.
Was halten Sie von der Forderung, dass die Winterthurer Strassen an vier Sonntagen im Jahr autofrei sein sollen?
Die Forderung nach «autofreien Sonntagen» stösst in der Realität an gewisse Grenzen: Das Faktum, dass nur der Kanton über die Schliessung von Durchgangsstrassen entscheiden kann und dass es zahlreiche Ausnahmebewilligungen brauchen wird. Der eigentliche Wert von autofreien Sonntagen liegt für mich daher am Signal. Ich wollte daher, dass man es bei dem von mir unterstützten einen «autofreien Sonntag» belässt, verbunden mit einer Sensibilisierungskampagne.
Welche Massnahmen sehen Sie als wirkungsvoll an im Kampf gegen die gestiegene Jugendkriminalität?
Die rekordhohe Jugendkriminalität in Winterthur ist für mich das grösste Sorgenkind beim Thema Sicherheit. Dies, weil es auf ein grösseres Problem hinweist: Jugendliche werden nicht einfach kriminell: Es ist für mich vielmehr ein Zeichen von Versäumnissen in der Erziehung, falschen Vorbildern und schlechter sozialer Durchmischung. Bei der Jugendkriminalität steht die Prävention im Zentrum – hier braucht es eine gute Zusammenarbeit unter allen Verwaltungseinheiten. Als amtlicher Verteidiger und Geschädigtenvertreter weiss ich aber, dass auch Repression ihre Berechtigung hat. So haben einige Jugendliche erst dann den Ernst ihrer Taten realisiert, als sie zum ersten Mal die Staatsgewalt zu spüren bekamen.
Wie soll Winterthur attraktiver werden, damit Firmen neue Arbeitsplätze schaffen können oder hierherziehen wollen?
Es gibt hierfür nicht die eine Massnahme, sondern es braucht eine Mischung aus Folgendem: 1. Es braucht Stimmen im Stadtrat, welche die Sorgen und Nöte von Unternehmer*innen aus eigener Erfahrung kennen. 2. Es braucht eine Ermöglichungs- und Willkommenskultur in der Verwaltung. 3. Es braucht ein klares Signal, dass die Stadt um den Erhalt eines akzeptablen Steuerfusses kämpft, kombiniert mit 4. einem gezielten Ausspielen von anderen Stärken Winterthurs.
Warum sind Sie geeigneter als Ihre Mitkandidatin?
Die vordringlichsten Herausforderungen für Winterthur sind im Zuge von Corona wirtschaftlicher Natur. Ich komme aus der Wirtschaft, weiss, wie man Arbeitsplätze schafft und erhält. Mit Blick auf den Verlauf des Wahlkampfs kann man noch ergänzen, dass man bei mir weiss, was man erhält: Die GLP wie auch meine Konkurrentin schwanken einmal links und einmal rechts. Finanzpolitisch überholen sie vielfach die bürgerlichen Parteien, haben aber gleichzeitig eine riesige Erwartungshaltung an den Staat. Den Widerspruch, dass man alles will, dies aber nichts kosten darf, verträgt es nicht im Stadtrat.
Interview: Michael Hotz
Wie sieht für Sie wirksamer Klimaschutz aus?
Katrin Cometta: Rasche verbindliche Massnahmen, klare Regeln und der Einbezug des technologischen Fortschritts sind unabdingbar. Winterthur braucht Investitionen in erneuerbare Energien, insbesondere eine Solaroffensive und die rasche Umsetzung des Wärmeverbundprojekts Aquifer. Handlungsbedarf besteht auch bei den energetischen Sanierungen von Gebäuden und bei der Steigerung der Attraktivität des öffentlichen Verkehrs und der Veloinfrastruktur. Und letztlich können wir alle als verantwortungsvolle Bürgerinnen und Konsumenten durch Verhaltensänderung viel für das Klima tun. Das sind wir nicht nur uns, sondern auch kommenden Generationen schuldig.
Wie sollen Start-ups in Winterthur noch mehr gefördert werden?
Start-ups von heute schaffen die Arbeitsplätze von morgen. Sie entwickeln zudem Lösungen für aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen, wie etwa den Klimawandel. Um ein gutes Umfeld für innovative Jungunternehmen zu bieten, muss die Stadt ihre Zusammenarbeit mit den verschiedenen Akteuren, insbesondere der ZHAW, weiter ausbauen. Zudem ist die Raumsituation immer wieder Thema: Die Stadt hat im Technopark, in der Halle 53 und am Obertor direkten Handlungsspielraum.
Wie gelingt es Winterthur, die Corona-Krise zu meistern?
Wir sind noch mitten in der Krise. Für eine umfassende Manöverkritik oder politischen Aktivismus ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt. Priorität hat, dass wir gesund bleiben, einen zweiten Lockdown verhindern und die wirtschaftlichen Folgen dämmen. Hier sind wir alle gefordert, indem wir lokal einkaufen, zum Coiffeur gehen, den Gärtner bestellen und geplante Investitionen tätigen. Die Stadt hat in ihrem Einflussbereich im Grossen und Ganzen gut reagiert, mit dem Mahnstopp, den Mietzinserlassen oder der Lockerung der Regelungen für die Gastronomie.
Sollen Winterthurer Ausländer das Stimm- und Wahlrecht auf kommunaler Ebene erhalten?
Das stärkt die Demokratie. Wer hier arbeitet, Steuern zahlt, seine Kinder zur Schule schickt, sich in Vereinen engagiert, soll auch in kommunalen Angelegenheiten mitbestimmen können. Denn die Partizipation fördert auch die Integration. Die genauen Rahmenbedingungen (z.B. Mindestwohnsitzdauer) müssen im politischen Prozess noch ausgehandelt werden.
Was halten Sie von der Forderung, dass die Winterthurer Strassen an vier Sonntagen im Jahr autofrei sein sollen?
Ich begrüsse den Vorstoss von EVP, SP, Grüne und GLP für vier autofreie Sonntage. Damit wird die Sensibilisierung geschaffen, dass Freizeitgestaltung auch ohne Auto geht und dass Entschleunigung zu einem Mehr an Lebensqualität führt. Vier Erlebnistage, an denen die städtischen Strassen anders genutzt werden können, sind ein Gewinn für Winterthur. Selbstverständlich braucht es Ausnahmeregelungen, etwa für gehbehinderte Menschen, Schichtarbeitende oder Notfälle.
Welche Massnahmen sehen Sie als wirkungsvoll an im Kampf gegen die gestiegene Jugendkriminalität?
Jugendkriminalität ist nicht alleine eine Aufgabe der Polizei und es braucht präventive Massnahmen: Die Abstimmung vom 23. August zur Schulsozialarbeit ist ein gutes Beispiel. Je früher den Problemen auf den Grund gegangen wird und je mehr Chancengleichheit wir herstellen, desto besser. Ich begrüsse das 5-Säulenmodell der spezialisierten Jugendpolizei mit Früherkennung, Prävention, Vernetzung, Repression und Nachbetreuung.
Wie soll Winterthur attraktiver werden, damit Firmen neue Arbeitsplätze schaffen können oder hierherziehen wollen?
Die Unternehmen brauchen gute Rahmenbedingungen sowie seitens Stadtverwaltung einfachen Zugang und pragmatische Lösungen. Winterthur soll sich nachhaltig weiterentwickeln: die Verkehrsprobleme lösen, die Bildungsstadt stärken, die Kulturstadt und die Grünräume pflegen. Auch die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch die Schaffung von Tagesschulen ist ein Standortfaktor. Zudem geht es darum, eine optimistische und chancenorientierte Grundstimmung zu leben.
Warum sind Sie geeigneter als Ihr Mitkandidat?
Ich bringe sowohl Berufs- und Führungserfahrung als auch politische Erfahrung aus zehn Jahren Engagement in Gemeinde- und Kantonsrat mit. Dabei konnte ich zeigen, dass ich als Brückenbauerin mit allen politischen Kräften zusammenarbeiten und mehrheitsfähige Lösungen umsetzen kann. Ich setze mich konsequent für Klimaschutz ein und habe einen grossen Leistungsausweis zu Themen wie Chancengleichheit oder Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Letztlich wird mit meiner Wahl auch der Stadtrat ausgewogener – sei dies in Bezug auf die parteipolitische Zusammensetzung als auch bezüglich der Vertretung beider Geschlechter.
Interview: Michael Hotz
Die beiden Stadtratskandidierenden, Katrin Cometta (GLP) und Urs Hofer (FDP), beantworten Fragen zu verschiedenen gesellschaftspolitischen Themen. Foto: Michael Hotz/z.V.g.
Die Kandidierenden für den Stadtrat, Urs Hofer und Katrin Cometta, beantworten Fragen zu verschiedenen Themen, die Winterthur bewegen.
Winterthur Das Duell um den freien Stadtratssitz geht in die entscheidende Phase. Die Ersatzwahl ist am 23. August, die Couverts mit den Wahlunterlagen sind bereits in den Briefkästen gelandet. Urs Hofer will den Sitz für die FDP verteidigen. Katrin Cometta möchte für die GLP den ersten Einzug in die Winterthurer Stadtregierung schaffen. Damit sich die wahlberechtigten Winterthurerinnen und Winterthurer ein Bild von den beiden Kandidierenden machen können, hat die «Winterthurer Zeitung» ihnen acht Fragen zu politischen Themen gestellt.
Michael Hotz
Wie sieht für Sie wirksamer Klimaschutz aus?
Urs Hofer: Für eine wirksame Klimapolitik sind erfolgreich umgesetzte Massnahmen und nicht Versprechungen das Mass aller Dinge. Im Bereich des Gebäudeparks besteht nach wie vor das grösste Potential: Hier braucht es dringend ein besseres Anreizsystem – mit dem Postulat «Wärmetechnische Gebäudesanierungen attraktiver machen» habe ich genau dies gefordert. Das zweitgrösste Potential besteht im Bereich des Verkehrs: Hier braucht es ein System der Kostenwahrheit für alle Verkehrsträger. Die FDP hat darum die Idee eines Mobility Pricing im Kanton Zürich platziert. Eine liberale Klimapolitik glaubt an den technologischen Fortschritt und treibt Innovation voran.
Wie sollen Start-ups in Winterthur noch mehr gefördert werden?
Die USA zeigen es auf: Start-ups garantieren die Arbeitsplätze der Zukunft und sind wichtige Treiber für Innovation. Es braucht aber primär die Initiative von Privaten und nicht des Staates, um Start-ups zu fördern – das lebe ich als Verwaltungsrat, Berater und Mitgründer von Start-ups seit Jahren vor. Der Staat kann bei der Schaffung von günstigen Rahmenbedingungen mithelfen.
Wie gelingt es Winterthur, die Corona-Krise zu meistern?
Es braucht weiterhin Solidarität und Disziplin in der Bevölkerung, eine klare und zeitgerechte Kommunikation des Stadtrates sowie einen finanziellen Handlungsspielraum, um auf Krisen angemessen reagieren zu können. Auch die Digitalisierung muss vorangetrieben werden.
Sollen Winterthurer Ausländer das Stimm- und Wahlrecht auf kommunaler Ebene erhalten?
Es geht hier im Kern um die Kollision zweier Interessen: Auf der einen Seite das Bekenntnis zur Schweiz und den Wert der Staatsbürgerschaft – auf der anderen Seite den Ausschluss einer breiten Bevölkerungsschicht von der Mitwirkung an Entscheiden, von denen sie direkt betroffen sind. Im Rahmen der Revision Gemeindeordnung soll neu das Instrument eines «Ausländervorstoss» aufgenommen werden. Damit ist eine politische Mitsprache möglich, jedoch noch keine politische Mitbestimmung. Für mich ein vernünftiger Kompromiss.
Was halten Sie von der Forderung, dass die Winterthurer Strassen an vier Sonntagen im Jahr autofrei sein sollen?
Die Forderung nach «autofreien Sonntagen» stösst in der Realität an gewisse Grenzen: Das Faktum, dass nur der Kanton über die Schliessung von Durchgangsstrassen entscheiden kann und dass es zahlreiche Ausnahmebewilligungen brauchen wird. Der eigentliche Wert von autofreien Sonntagen liegt für mich daher am Signal. Ich wollte daher, dass man es bei dem von mir unterstützten einen «autofreien Sonntag» belässt, verbunden mit einer Sensibilisierungskampagne.
Welche Massnahmen sehen Sie als wirkungsvoll an im Kampf gegen die gestiegene Jugendkriminalität?
Die rekordhohe Jugendkriminalität in Winterthur ist für mich das grösste Sorgenkind beim Thema Sicherheit. Dies, weil es auf ein grösseres Problem hinweist: Jugendliche werden nicht einfach kriminell: Es ist für mich vielmehr ein Zeichen von Versäumnissen in der Erziehung, falschen Vorbildern und schlechter sozialer Durchmischung. Bei der Jugendkriminalität steht die Prävention im Zentrum – hier braucht es eine gute Zusammenarbeit unter allen Verwaltungseinheiten. Als amtlicher Verteidiger und Geschädigtenvertreter weiss ich aber, dass auch Repression ihre Berechtigung hat. So haben einige Jugendliche erst dann den Ernst ihrer Taten realisiert, als sie zum ersten Mal die Staatsgewalt zu spüren bekamen.
Wie soll Winterthur attraktiver werden, damit Firmen neue Arbeitsplätze schaffen können oder hierherziehen wollen?
Es gibt hierfür nicht die eine Massnahme, sondern es braucht eine Mischung aus Folgendem: 1. Es braucht Stimmen im Stadtrat, welche die Sorgen und Nöte von Unternehmer*innen aus eigener Erfahrung kennen. 2. Es braucht eine Ermöglichungs- und Willkommenskultur in der Verwaltung. 3. Es braucht ein klares Signal, dass die Stadt um den Erhalt eines akzeptablen Steuerfusses kämpft, kombiniert mit 4. einem gezielten Ausspielen von anderen Stärken Winterthurs.
Warum sind Sie geeigneter als Ihre Mitkandidatin?
Die vordringlichsten Herausforderungen für Winterthur sind im Zuge von Corona wirtschaftlicher Natur. Ich komme aus der Wirtschaft, weiss, wie man Arbeitsplätze schafft und erhält. Mit Blick auf den Verlauf des Wahlkampfs kann man noch ergänzen, dass man bei mir weiss, was man erhält: Die GLP wie auch meine Konkurrentin schwanken einmal links und einmal rechts. Finanzpolitisch überholen sie vielfach die bürgerlichen Parteien, haben aber gleichzeitig eine riesige Erwartungshaltung an den Staat. Den Widerspruch, dass man alles will, dies aber nichts kosten darf, verträgt es nicht im Stadtrat.
Interview: Michael Hotz
Wie sieht für Sie wirksamer Klimaschutz aus?
Katrin Cometta: Rasche verbindliche Massnahmen, klare Regeln und der Einbezug des technologischen Fortschritts sind unabdingbar. Winterthur braucht Investitionen in erneuerbare Energien, insbesondere eine Solaroffensive und die rasche Umsetzung des Wärmeverbundprojekts Aquifer. Handlungsbedarf besteht auch bei den energetischen Sanierungen von Gebäuden und bei der Steigerung der Attraktivität des öffentlichen Verkehrs und der Veloinfrastruktur. Und letztlich können wir alle als verantwortungsvolle Bürgerinnen und Konsumenten durch Verhaltensänderung viel für das Klima tun. Das sind wir nicht nur uns, sondern auch kommenden Generationen schuldig.
Wie sollen Start-ups in Winterthur noch mehr gefördert werden?
Start-ups von heute schaffen die Arbeitsplätze von morgen. Sie entwickeln zudem Lösungen für aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen, wie etwa den Klimawandel. Um ein gutes Umfeld für innovative Jungunternehmen zu bieten, muss die Stadt ihre Zusammenarbeit mit den verschiedenen Akteuren, insbesondere der ZHAW, weiter ausbauen. Zudem ist die Raumsituation immer wieder Thema: Die Stadt hat im Technopark, in der Halle 53 und am Obertor direkten Handlungsspielraum.
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Wir sind noch mitten in der Krise. Für eine umfassende Manöverkritik oder politischen Aktivismus ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt. Priorität hat, dass wir gesund bleiben, einen zweiten Lockdown verhindern und die wirtschaftlichen Folgen dämmen. Hier sind wir alle gefordert, indem wir lokal einkaufen, zum Coiffeur gehen, den Gärtner bestellen und geplante Investitionen tätigen. Die Stadt hat in ihrem Einflussbereich im Grossen und Ganzen gut reagiert, mit dem Mahnstopp, den Mietzinserlassen oder der Lockerung der Regelungen für die Gastronomie.
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Ich begrüsse den Vorstoss von EVP, SP, Grüne und GLP für vier autofreie Sonntage. Damit wird die Sensibilisierung geschaffen, dass Freizeitgestaltung auch ohne Auto geht und dass Entschleunigung zu einem Mehr an Lebensqualität führt. Vier Erlebnistage, an denen die städtischen Strassen anders genutzt werden können, sind ein Gewinn für Winterthur. Selbstverständlich braucht es Ausnahmeregelungen, etwa für gehbehinderte Menschen, Schichtarbeitende oder Notfälle.
Welche Massnahmen sehen Sie als wirkungsvoll an im Kampf gegen die gestiegene Jugendkriminalität?
Jugendkriminalität ist nicht alleine eine Aufgabe der Polizei und es braucht präventive Massnahmen: Die Abstimmung vom 23. August zur Schulsozialarbeit ist ein gutes Beispiel. Je früher den Problemen auf den Grund gegangen wird und je mehr Chancengleichheit wir herstellen, desto besser. Ich begrüsse das 5-Säulenmodell der spezialisierten Jugendpolizei mit Früherkennung, Prävention, Vernetzung, Repression und Nachbetreuung.
Wie soll Winterthur attraktiver werden, damit Firmen neue Arbeitsplätze schaffen können oder hierherziehen wollen?
Die Unternehmen brauchen gute Rahmenbedingungen sowie seitens Stadtverwaltung einfachen Zugang und pragmatische Lösungen. Winterthur soll sich nachhaltig weiterentwickeln: die Verkehrsprobleme lösen, die Bildungsstadt stärken, die Kulturstadt und die Grünräume pflegen. Auch die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch die Schaffung von Tagesschulen ist ein Standortfaktor. Zudem geht es darum, eine optimistische und chancenorientierte Grundstimmung zu leben.
Warum sind Sie geeigneter als Ihr Mitkandidat?
Ich bringe sowohl Berufs- und Führungserfahrung als auch politische Erfahrung aus zehn Jahren Engagement in Gemeinde- und Kantonsrat mit. Dabei konnte ich zeigen, dass ich als Brückenbauerin mit allen politischen Kräften zusammenarbeiten und mehrheitsfähige Lösungen umsetzen kann. Ich setze mich konsequent für Klimaschutz ein und habe einen grossen Leistungsausweis zu Themen wie Chancengleichheit oder Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Letztlich wird mit meiner Wahl auch der Stadtrat ausgewogener – sei dies in Bezug auf die parteipolitische Zusammensetzung als auch bezüglich der Vertretung beider Geschlechter.
Interview: Michael Hotz
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