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Samstag, 13. August 2022
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Bei vielen Menschen dauert es nicht mehr lange, bis die Sommerferien anstehen. Zeit, den Alltag hinter sich zu lassen und mal richtig abzuschalten. Auch ich habe zwei Wochen Sommerferien und freue mich schon darauf, mich etwas von der... weiterlesen
NETFLIX:«Die längste Nacht» Ein brutaler Serienmörder wird geschnappt und vorübergehend in einer psychiatrischen Haftanstalt untergebracht. Plötzlich tauchen bewaffnete Einsatzkräfte auf, die den Bösewicht aus seiner Zelle entführen wollen.... weiterlesen
Ein guter Freund von mir ist Türke. Der Türke spricht fliessend serbisch. Er kann so gut serbisch, weil er eine Faszination für die serbische Kultur hat. Am zweiten Geburtstag meines Sohnes hat besagter Türke inmitten Serben serbischen.. weiterlesen
Töss hat einen schlechten Ruf. Aber wie sieht es tatsächlich aus? Die Tössemer zeichnen ein anderes Bild von ihrem Stadtteil, die Polizei auch.
Töss Gibt es Stadtteile in Winterthur, in denen sich die Bevölkerung unsicher fühlt? Dieser Frage ging die Stadt zusammen mit der ZHAW in einer Umfrage zur subjektiven Sicherheit nach. Auch wenn das Ergebnis zeigt, dass sich die grosse Mehrheit in der Stadt sicher fühlt, so hat dennoch die Hälfte der Teilnehmer angegeben, dass es Stadtkreise gibt, in denen sie sich unsicher fühlen. Dabei wurden das Stadtzentrum und Töss mit Abstand am meisten genannt.
Von den 4841 Personen, die an der Umfrage teilnahmen, empfanden 1465 das Stadtzentrum als unsicher, für Töss waren es 1242. Es folgt mit grossem Abstand Oberwinterthur, wo sich nur 239 der Befragten unsicher fühlen. Die Studie zeigt ein subjektives Sicherheitsempfinden. So heisst es im Bericht: «Von denjenigen Personen, die sich bedroht gefühlt haben, gaben die meisten an, sich aufgrund des (auffälligen) Verhaltens von Einzelpersonen oder Gruppen bedroht gefühlt zu haben.» Ein Blick auf die Herkunft der Umfrageteilnehmer zeigt zudem: Nur zehn Prozent der befragten Personen wohnen in Töss.
In Töss nimmt man die Umfrage zum Sicherheitsempfinden mit einem Achselzucken zur Kenntnis. Das Vorurteil über den Stadtteil ist nicht neu, dennoch nimmt hier niemand die Umfrage ernst. Die Tössemer nehmen ihren Stadtteil anders wahr. So zeichnet etwa Rosmarie Peter, Präsidentin des Quartiervereins Töss-Dorf, ein anderes Bild von ihrem Stadtteil. «Töss hat zu Unrecht einen schlechten Ruf. Ich glaube, das ist der Eindruck von Leuten, die entlang der Zürcherstrasse ins Zentrum fahren. Sie sehen dann das Zentrum Töss, ein paar verlotterte Häuser oder rote Leuchtreklamen vom Bordell an der Kreuzung.» Doch der erste Eindruck täusche. «Es gibt sehr idyllische Quartiere, wenn man von der Zürcherstrasse herunterfährt», sagt Peter und zählt das Chrugeler-Quartier, das Eichliackerquartier oder den Rieterpark an der Töss auf, der zugleich ihre liebste Oase ist. Seit rund 20 Jahren wohnt Rosmarie Peter in Töss. Und sie winkt ab: «Ich habe von unseren 140 Vereinsmitgliedern noch nie gehört, dass es Probleme wegen der Sicherheit gab.» Wenn es Ärger gebe, dann wegen Schmierereien in der Unterführung. «Das zentrale Thema, das uns seit Jahren beschäftigt, ist der Verkehr, nicht die Sicherheit im Sinne von Kriminalität.»
In Töss habe ein Wandel stattgefunden. Und an der Zürcherstrasse werden die vergammelten Häuser aktuell durch topmoderne Wohn- und Geschäftshäuser abgelöst. Dies sorgt für eine Aufwertung der Zürcherstrasse. Auch im Steigquartier, das lange als sozialer Brennpunkt galt, hat ein Aufschwung stattgefunden. Im vergangenen Jahr hat der Quartierverein Steig eine neue Freizeitanlage mit Grillstelle und Fussballplatz eröffnet.
Von einem Märli spricht auch Helena Suter von der Tösslobby, der Dachorganisation aller Vereine und Organisationen im Winterthurer Stadtteil Töss. «Noch nie wurde an uns herangetragen, dass etwas vorgefallen ist», sagt sie. Töss habe zu Unrecht einen schlechten Ruf. «Seit den Problemen im Steigquartier hängt dieses Stigma nach», ärgert sie sich. Das Steigquartier geriet vor Jahren in die Kritik, weil sich Jugendliche mit der Terrormiliz IS radikalisierten. Davon höre man heute nichts mehr. Einzig von einem homosexuellen Paar weiss sie, das von Jugendlichen verbal angefeindet wurde.
Unsicher sei es deshalb aber in Töss nicht. Im Gegenteil: «Ich fühle mich sehr sicher. Töss ist ein sehr lebendiger und lebenswerter Stadtteil. Klar, der Ausländeranteil ist hier höher, aber Ausländer haben mich noch nie gestört», sagt Helena Suter, die auch in Seen und in der Altstadt gewohnt hat. «Besonders gastronomisch ist der höhere Ausländeranteil ein Vorteil», sagt sie mit einem Schmunzeln.
Wie gefährlich der Stadtteil wirklich ist, weiss die Stadtpolizei. Mit Verweis auf die Kriminalstatistik 2021 zeigt sich: Während in Töss 100 Diebstähle gemeldet wurden, waren es in der Altstadt 985 und in Seen 76. Beim Delikt Körperverletzung weist Seen mit 13 sogar mehr Delikte als Töss mit 11 auf. In der Altstadt waren es 55. 2021 kam es in Töss zu 68 Sachbeschädigungen, während es in Seen 72 waren und in der Altstadt 364. Auch wenn ein genauer Vergleich aufgrund der Grösse der Stadtteile oder ihrer Funktion nicht möglich ist, so gibt die Statistik dennoch einen Anhaltspunkt. «Wie Sie sehen, sind die Unterschiede nicht gross und Töss ist mehr oder weniger gleich sicher wie andere Stadtteile», sagt Sarah Paul, Mediensprecherin der Stadtpolizei Winterthur.
Um das Sicherheitsempfinden zu verbessern, machten die Umfrageteilnehmer sogleich Vorschläge. «Mehr Polizisten, die zu Fuss oder mit dem Velo in der Stadt patrouillieren», ist die Hauptforderung. Ob dieser Wunsch auch umgesetzt wird, ist noch unklar. «Die Aktionspläne werden überprüft und gegebenenfalls angepasst. Ziel ist, das Sicherheitsempfinden weiter zu verbessern und die Polizeiarbeit weiterzuentwickeln», schreibt die Stadt Winterthur im entsprechenden Bericht.⋌⋌⋌ Sandro Portmann
Töss hat einen schlechten Ruf. Aber wie sieht es tatsächlich aus? Die Tössemer zeichnen ein anderes Bild von ihrem Stadtteil, die Polizei auch.
Töss Gibt es Stadtteile in Winterthur, in denen sich die Bevölkerung unsicher fühlt? Dieser Frage ging die Stadt zusammen mit der ZHAW in einer Umfrage zur subjektiven Sicherheit nach. Auch wenn das Ergebnis zeigt, dass sich die grosse Mehrheit in der Stadt sicher fühlt, so hat dennoch die Hälfte der Teilnehmer angegeben, dass es Stadtkreise gibt, in denen sie sich unsicher fühlen. Dabei wurden das Stadtzentrum und Töss mit Abstand am meisten genannt.
Von den 4841 Personen, die an der Umfrage teilnahmen, empfanden 1465 das Stadtzentrum als unsicher, für Töss waren es 1242. Es folgt mit grossem Abstand Oberwinterthur, wo sich nur 239 der Befragten unsicher fühlen. Die Studie zeigt ein subjektives Sicherheitsempfinden. So heisst es im Bericht: «Von denjenigen Personen, die sich bedroht gefühlt haben, gaben die meisten an, sich aufgrund des (auffälligen) Verhaltens von Einzelpersonen oder Gruppen bedroht gefühlt zu haben.» Ein Blick auf die Herkunft der Umfrageteilnehmer zeigt zudem: Nur zehn Prozent der befragten Personen wohnen in Töss.
In Töss nimmt man die Umfrage zum Sicherheitsempfinden mit einem Achselzucken zur Kenntnis. Das Vorurteil über den Stadtteil ist nicht neu, dennoch nimmt hier niemand die Umfrage ernst. Die Tössemer nehmen ihren Stadtteil anders wahr. So zeichnet etwa Rosmarie Peter, Präsidentin des Quartiervereins Töss-Dorf, ein anderes Bild von ihrem Stadtteil. «Töss hat zu Unrecht einen schlechten Ruf. Ich glaube, das ist der Eindruck von Leuten, die entlang der Zürcherstrasse ins Zentrum fahren. Sie sehen dann das Zentrum Töss, ein paar verlotterte Häuser oder rote Leuchtreklamen vom Bordell an der Kreuzung.» Doch der erste Eindruck täusche. «Es gibt sehr idyllische Quartiere, wenn man von der Zürcherstrasse herunterfährt», sagt Peter und zählt das Chrugeler-Quartier, das Eichliackerquartier oder den Rieterpark an der Töss auf, der zugleich ihre liebste Oase ist. Seit rund 20 Jahren wohnt Rosmarie Peter in Töss. Und sie winkt ab: «Ich habe von unseren 140 Vereinsmitgliedern noch nie gehört, dass es Probleme wegen der Sicherheit gab.» Wenn es Ärger gebe, dann wegen Schmierereien in der Unterführung. «Das zentrale Thema, das uns seit Jahren beschäftigt, ist der Verkehr, nicht die Sicherheit im Sinne von Kriminalität.»
In Töss habe ein Wandel stattgefunden. Und an der Zürcherstrasse werden die vergammelten Häuser aktuell durch topmoderne Wohn- und Geschäftshäuser abgelöst. Dies sorgt für eine Aufwertung der Zürcherstrasse. Auch im Steigquartier, das lange als sozialer Brennpunkt galt, hat ein Aufschwung stattgefunden. Im vergangenen Jahr hat der Quartierverein Steig eine neue Freizeitanlage mit Grillstelle und Fussballplatz eröffnet.
Von einem Märli spricht auch Helena Suter von der Tösslobby, der Dachorganisation aller Vereine und Organisationen im Winterthurer Stadtteil Töss. «Noch nie wurde an uns herangetragen, dass etwas vorgefallen ist», sagt sie. Töss habe zu Unrecht einen schlechten Ruf. «Seit den Problemen im Steigquartier hängt dieses Stigma nach», ärgert sie sich. Das Steigquartier geriet vor Jahren in die Kritik, weil sich Jugendliche mit der Terrormiliz IS radikalisierten. Davon höre man heute nichts mehr. Einzig von einem homosexuellen Paar weiss sie, das von Jugendlichen verbal angefeindet wurde.
Unsicher sei es deshalb aber in Töss nicht. Im Gegenteil: «Ich fühle mich sehr sicher. Töss ist ein sehr lebendiger und lebenswerter Stadtteil. Klar, der Ausländeranteil ist hier höher, aber Ausländer haben mich noch nie gestört», sagt Helena Suter, die auch in Seen und in der Altstadt gewohnt hat. «Besonders gastronomisch ist der höhere Ausländeranteil ein Vorteil», sagt sie mit einem Schmunzeln.
Wie gefährlich der Stadtteil wirklich ist, weiss die Stadtpolizei. Mit Verweis auf die Kriminalstatistik 2021 zeigt sich: Während in Töss 100 Diebstähle gemeldet wurden, waren es in der Altstadt 985 und in Seen 76. Beim Delikt Körperverletzung weist Seen mit 13 sogar mehr Delikte als Töss mit 11 auf. In der Altstadt waren es 55. 2021 kam es in Töss zu 68 Sachbeschädigungen, während es in Seen 72 waren und in der Altstadt 364. Auch wenn ein genauer Vergleich aufgrund der Grösse der Stadtteile oder ihrer Funktion nicht möglich ist, so gibt die Statistik dennoch einen Anhaltspunkt. «Wie Sie sehen, sind die Unterschiede nicht gross und Töss ist mehr oder weniger gleich sicher wie andere Stadtteile», sagt Sarah Paul, Mediensprecherin der Stadtpolizei Winterthur.
Um das Sicherheitsempfinden zu verbessern, machten die Umfrageteilnehmer sogleich Vorschläge. «Mehr Polizisten, die zu Fuss oder mit dem Velo in der Stadt patrouillieren», ist die Hauptforderung. Ob dieser Wunsch auch umgesetzt wird, ist noch unklar. «Die Aktionspläne werden überprüft und gegebenenfalls angepasst. Ziel ist, das Sicherheitsempfinden weiter zu verbessern und die Polizeiarbeit weiterzuentwickeln», schreibt die Stadt Winterthur im entsprechenden Bericht.⋌⋌⋌ Sandro Portmann
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