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Dienstag, 21. März 2023
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Franziska Herren, Initiantin der Trinkwasserinitiative, will eine pestizidfreie Landwirtschaft erreichen. Foto: David Oreiro
Franziska Herren will mit der Trinkwasserinitiative eine ökologischere Schweizer Landwirtschaft erreichen. Nächsten Mittwoch nimmt sie an einer Podiumsdiskussion zur Initiative in Winterthur teil.
Winterthur Die Trinkwasserinitiative fordert, dass nur noch Landwirtschaftsbetriebe subventioniert werden, die keine Pestizide einsetzen, ohne prophylaktischen Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung auskommen und deren Tierbestand mit dem auf dem Betrieb produzierten Futter ernährt werden kann. Zusammen mit dem Dättliker Bio-Bauer Ralph Hablützel nimmt die Initiantin Franziska Herren an einer Podiumsdiskussion in Winterthur teil (siehe Box unten). Sie will die Schweizer Landwirtschaft umkrempeln – zum Wohle unserer Umwelt und unserer Gesundheit.
Trinken Sie noch Schweizer Leitungswasser?
Franziska Herren: Ja. Aber sogar Evian-Wasser ist mit Pestizid belastet. Dies zeigt einmal mehr: Wir müssen auf eine pestizidfreien Landwirtschaft umstellen!
Da sind wir gleich beim Thema. Warum setzen Sie sich für die Trinkwasserinitiative ein?
Jährlich investiert die Bevölkerung 3,5 Milliarden Subventionen in die Produktion ihrer Lebensmittel, noch bevor sie diese im Laden kauft. Mit diesen Steuermilliarden fördert sie seit 1996 eine Landwirtschaft, die von Pestiziden, Antibiotika und Importfutter abhängig ist. Pestizide im Trinkwasser, vergiftete Bienen und Fische, enorme Gülle- und Ammoniaküberschüsse durch Importfutter, klimaschädigende Treibhausgase, überdüngte Böden und Seen sowie lebensgefährliche antibiotikaresistente Bakterien in unserer Umwelt sind die Folge. Ungefragt bezahlen wir also für ein System, das riesige Schäden an Umwelt und Gesundheit verursacht. Dies wollen wir mit der Initiative beenden.
Worin sehen Sie die grösste Gefahr für unser Trinkwasser?
Dass Agrarlobby, Bauernverband, Politik und Bundesämter seit Jahrzehnten die Umsetzung der Gewässerschutz- und Landwirtschaftsgesetze blockieren und so die Gesundheit der Bevölkerung aufs Spiel setzen.
Gerade der Schweizer Bauernverband bekämpft die Trinkwasserinitiative stark. Ist die Initiative nicht zu extrem?
Extrem ist, dass der Bauernverband eine Landwirtschaft verteidigt, die kein einziges ihrer Umweltziele erreicht, jeden Fortschritt Richtung mehr Ökologie abwürgt und weiterhin dafür mit Steuermilliarden unterstützt werden will.
Die Annahme der Initiative für sauberes Trinkwasser würde die Schweizer Landwirtschaft auf den Kopf stellen. Wollen Sie die von den Gegnern ins Feld geführten Mindererträge von 20 bis 40 Prozent in Kauf nehmen, obwohl hierzulande immer mehr Menschen ernährt werden müssen?
30 bis 50 Prozent der Lebensmittel verschwenden wir. 500'000 Hektaren Ackerland und 320'000 Hektaren Weideland sind nötig, um diesen Food Waste zu produzieren. Weniger Food Waste bedeutet genug Land, um pestizidfrei zu produzieren. Die Annahme der Initiative wird den Bauern zukunftsträchtige Wachstumsmärkte eröffnen. Gegenüber der internationalen Konkurrenz ergibt dies Vorteile. Denn die Initiative wird zu mehr Forschung und Entwicklung Richtung umweltgerechter Produktion, Züchtung resistenter Sorten, Produktion hochwertiger und unbelasteter Lebensmittel führen und damit zu einem Imagegewinn für die gesamte Schweizer Landwirtschaft und den Wissenschaftsstandort Schweiz.
Die Initiative fordert unter anderem, dass nur noch Tierbetriebe Subventionen erhalten, die mit dem auf dem Betrieb produzierten Futter ihre Tiere ernähren können. Weshalb?
Sinn und Zweck dieser Regelung ist es, die Tierbestände auf eine bodenabhängige Produktion zu begrenzen. Denn 50 Prozent des Schweizer Fleisches und 70 Prozent der Schweizer Poulets werden heute mit Importfutter hergestellt. Dadurch entstehen enorme Überschüsse an Gülle und Ammoniak. Diese überdüngen Böden, Wälder, belasten das Trinkwasser mit Nitrat – schädigen die Biodiversität, das Klima und unsere Gesundheit. Die Landwirtschaft verursacht mit ihren überhöhten Nutztierbeständen seit Jahrzehnten fast doppelt so hohe Ammoniakemissionen wie das Gesetz erlaubt. Eine solche Tierproduktion, darf nicht mehr mit Steuergeldern unterstützt werden!
Die Initiative fokussiert sich nur auf die Landwirtschaft. Müssten nicht auch private Gartenbesitzer und etwa die SBB, die ebenfalls Pflanzenschutzmittel einsetzen, in die Pflicht genommen werden?
Die Politik hat dies in der Hand. Sie kann mit der Motion von Maya Graf die chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel für die nicht berufliche Verwendung sofort verbieten.
Mit welchem Abstimmungsresultat rechnen Sie bei der Trinkwasserinitiative?
Mit 65 Prozent Ja-Stimmen.
Interview: Michael Hotz
Das Podiumsgespräch zur Trinkwasserinitiative mit Franziska Herren und dem Dättliker Bio-Bauer Ralph Hablützel ist am Mittwoch, 16. September, von 19.30 bis 21 Uhr im Kirchgemeindehaus Liebestrasse.
Weitere Infos finden Sie hier.
Franziska Herren, Initiantin der Trinkwasserinitiative, will eine pestizidfreie Landwirtschaft erreichen. Foto: David Oreiro
Franziska Herren will mit der Trinkwasserinitiative eine ökologischere Schweizer Landwirtschaft erreichen. Nächsten Mittwoch nimmt sie an einer Podiumsdiskussion zur Initiative in Winterthur teil.
Winterthur Die Trinkwasserinitiative fordert, dass nur noch Landwirtschaftsbetriebe subventioniert werden, die keine Pestizide einsetzen, ohne prophylaktischen Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung auskommen und deren Tierbestand mit dem auf dem Betrieb produzierten Futter ernährt werden kann. Zusammen mit dem Dättliker Bio-Bauer Ralph Hablützel nimmt die Initiantin Franziska Herren an einer Podiumsdiskussion in Winterthur teil (siehe Box unten). Sie will die Schweizer Landwirtschaft umkrempeln – zum Wohle unserer Umwelt und unserer Gesundheit.
Trinken Sie noch Schweizer Leitungswasser?
Franziska Herren: Ja. Aber sogar Evian-Wasser ist mit Pestizid belastet. Dies zeigt einmal mehr: Wir müssen auf eine pestizidfreien Landwirtschaft umstellen!
Da sind wir gleich beim Thema. Warum setzen Sie sich für die Trinkwasserinitiative ein?
Jährlich investiert die Bevölkerung 3,5 Milliarden Subventionen in die Produktion ihrer Lebensmittel, noch bevor sie diese im Laden kauft. Mit diesen Steuermilliarden fördert sie seit 1996 eine Landwirtschaft, die von Pestiziden, Antibiotika und Importfutter abhängig ist. Pestizide im Trinkwasser, vergiftete Bienen und Fische, enorme Gülle- und Ammoniaküberschüsse durch Importfutter, klimaschädigende Treibhausgase, überdüngte Böden und Seen sowie lebensgefährliche antibiotikaresistente Bakterien in unserer Umwelt sind die Folge. Ungefragt bezahlen wir also für ein System, das riesige Schäden an Umwelt und Gesundheit verursacht. Dies wollen wir mit der Initiative beenden.
Worin sehen Sie die grösste Gefahr für unser Trinkwasser?
Dass Agrarlobby, Bauernverband, Politik und Bundesämter seit Jahrzehnten die Umsetzung der Gewässerschutz- und Landwirtschaftsgesetze blockieren und so die Gesundheit der Bevölkerung aufs Spiel setzen.
Gerade der Schweizer Bauernverband bekämpft die Trinkwasserinitiative stark. Ist die Initiative nicht zu extrem?
Extrem ist, dass der Bauernverband eine Landwirtschaft verteidigt, die kein einziges ihrer Umweltziele erreicht, jeden Fortschritt Richtung mehr Ökologie abwürgt und weiterhin dafür mit Steuermilliarden unterstützt werden will.
Die Annahme der Initiative für sauberes Trinkwasser würde die Schweizer Landwirtschaft auf den Kopf stellen. Wollen Sie die von den Gegnern ins Feld geführten Mindererträge von 20 bis 40 Prozent in Kauf nehmen, obwohl hierzulande immer mehr Menschen ernährt werden müssen?
30 bis 50 Prozent der Lebensmittel verschwenden wir. 500'000 Hektaren Ackerland und 320'000 Hektaren Weideland sind nötig, um diesen Food Waste zu produzieren. Weniger Food Waste bedeutet genug Land, um pestizidfrei zu produzieren. Die Annahme der Initiative wird den Bauern zukunftsträchtige Wachstumsmärkte eröffnen. Gegenüber der internationalen Konkurrenz ergibt dies Vorteile. Denn die Initiative wird zu mehr Forschung und Entwicklung Richtung umweltgerechter Produktion, Züchtung resistenter Sorten, Produktion hochwertiger und unbelasteter Lebensmittel führen und damit zu einem Imagegewinn für die gesamte Schweizer Landwirtschaft und den Wissenschaftsstandort Schweiz.
Die Initiative fordert unter anderem, dass nur noch Tierbetriebe Subventionen erhalten, die mit dem auf dem Betrieb produzierten Futter ihre Tiere ernähren können. Weshalb?
Sinn und Zweck dieser Regelung ist es, die Tierbestände auf eine bodenabhängige Produktion zu begrenzen. Denn 50 Prozent des Schweizer Fleisches und 70 Prozent der Schweizer Poulets werden heute mit Importfutter hergestellt. Dadurch entstehen enorme Überschüsse an Gülle und Ammoniak. Diese überdüngen Böden, Wälder, belasten das Trinkwasser mit Nitrat – schädigen die Biodiversität, das Klima und unsere Gesundheit. Die Landwirtschaft verursacht mit ihren überhöhten Nutztierbeständen seit Jahrzehnten fast doppelt so hohe Ammoniakemissionen wie das Gesetz erlaubt. Eine solche Tierproduktion, darf nicht mehr mit Steuergeldern unterstützt werden!
Die Initiative fokussiert sich nur auf die Landwirtschaft. Müssten nicht auch private Gartenbesitzer und etwa die SBB, die ebenfalls Pflanzenschutzmittel einsetzen, in die Pflicht genommen werden?
Die Politik hat dies in der Hand. Sie kann mit der Motion von Maya Graf die chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel für die nicht berufliche Verwendung sofort verbieten.
Mit welchem Abstimmungsresultat rechnen Sie bei der Trinkwasserinitiative?
Mit 65 Prozent Ja-Stimmen.
Interview: Michael Hotz
Das Podiumsgespräch zur Trinkwasserinitiative mit Franziska Herren und dem Dättliker Bio-Bauer Ralph Hablützel ist am Mittwoch, 16. September, von 19.30 bis 21 Uhr im Kirchgemeindehaus Liebestrasse.
Weitere Infos finden Sie hier.
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