Felix Helg
war einer von vielen Besuchern der Seemer Dorfet.
Das Thema ist gross – und doch findet es kaum Beachtung. Es geht um die Verschmutzung unserer Böden. Seien es Pflanzenschutzmittel, Arzneien, ewige Chemikalien oder Schwermetalle: Unsere Böden sind belastet von Stoffen, die in diesen Konzentration nichts im Boden zu suchen haben. Oft sind die toxischen Stoffe im Boden gebunden und solange sich nichts bewegt, bleiben sie mehr oder weniger ungefährlich. Aber machen wir uns nichts vor: Sie sind dennoch da, auch wenn wir die Augen davor verschliessen.
In Winterthur, als ehemalige Industriestadt, dürfte das Problem noch grösser sein als in anderen Städten. So berichtete das Bundesamt für Gesundheit 2020 über einen pensionierten ETH-Ingenieur, der eine erhöhte Zink- und Bleibelastung in seinem Garten vorfand. Die Belastung geht ziemlich sicher auf die Giessereien von Firmen wie Rieter oder Sulzer zurück. Mitarbeiter nahmen Giessereisand nach Hause und vermischten ihn wegen seinen hervorragenden Düngeigenschaften mit dem Boden. Man wusste es einfach nicht besser. Heute wissen wir, wie toxisch Blei für Mensch und Natur ist. Besonders Kleinkinder können schon von minimalen Mengen, die sie etwa beim Spielen verschlucken, geschädigt werden. Das Schwermetall gilt als krebserregend und greift das Gehirn an.
Seit Jahren ist auch bekannt, dass bei Regen Blei von der Fassade des Theaters Winterthur ausgewaschen wird, das im Boden versickert. Mit unserem heutigen Wissen stehen wir in der Verantwortung, die Gefahr zu beseitigen.
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