Peter Dietschweiler
und die Andelbach-Köhler laden zum Köhlerfest
Am Sonntag hat Manfred Leu (links) mit Freunden und Parteikollegen in seinem Garten auf den Wahlsieg angestossen.
Transparente Kommunikation, nachhaltige Verkehrspolitik sowie eine gute Debattenkultur sind die Schwerpunkte des neuen Gemeindepräsidenten.
Seuzach Das Präsidium bleibt in FDP-Hand. Am Abstimmungssonntag vom 15. Mai wurde Manfred Leu (FDP) zum neue Gemeindepräsidenten von Seuzach gewählt. Der 51- Jährige tritt sein Amt als Nachfolger von Katharina Weibel (FDP) an.Dem Ergebnis ging ein spannender Wahlkampf voraus. Nur drei Stimmen Unterschied trennten die beiden Kandidaten Manfred Leu (FDP) und Gemeinderat Marc Manz (SVP) im ersten Wahlkampf Ende März bei einer Stimmbeteiligung von 36.19 Prozent.
Weil keiner der beiden das absolute Mehr von 912 Stimmen erreichte, wurde ein zweiter Wahltag nötig. Sowohl die FDP als auch die SVP konnten dafür nochmals viele Leute mobilisieren, so dass die Entscheidung im zweiten Wahlgang mit einer Stimmbeteiligung von rund 50 Prozent gefallen ist. Am Ende machte Manfred Leu mit 1324 zu 1236 Stimmen das Rennen. 88 Stimmen trennten die beiden also im zweiten Wahlgang. «Ich freue mich sehr, dass es geklappt hat», sagt der Wirtschaftsinformatiker im Nachgang. Er trete das Präsidentenamt mit einem grossen Respekt an.
Dass es kein einfacher Wahlkampf wird, wussten beide. Der SVP-Politiker ist seit vier Jahren im Amt im Ressort Bau und Infrastruktur und engagiert sich im Dorf. Um gegen die lokale Persönlichkeit bestehen zu können, investierte der unbekanntere Manfred Leu viel Herzblut in seinen Wahlkampf. «Es war ein intensiver Wahlkampf mit dem Ziel, mich sichtbarer zu machen und unkompliziert mit den Leuten ins Gespräch zu kommen», sagt Leu, der die Bevölkerung etwa zum Spaziergang oder zum Joggen eingeladen hatte. Die Kampagne sei ein Erfolgsfaktor gewesen, «der Team-Effort ein anderer», so Leu auf die Frage, welche Faktoren zum Sieg führten. «Es war ein sehr lebendiger, intensiver Wahlkampf, der aber viel Spass gemacht hat», so Leu. Aus den Gesprächen mit der Bevölkerung nimmt er für sein Amt viele Inputs mit.«Mein Ziel ist es, eine moderne Gemeindeführung zu entwickeln und eine konstruktive politische Debatte mit der Bevölkerung zu ermöglichen», sagt Leu. Schwerpunkte setzt er bei einer transparenten Kommunikation, die er professionalisieren wolle, oder bei einer nachhaltige Energie- und Verkehrspolitik. «Ein weiterer Schwerpunkt ist das Spannungsfeld zwischen Sparen und Investieren. Ich werde auf ein gutes Verhältnis von Ausgaben und Einnahmen schauen», sagt der Wirtschaftsinformatiker.
Bevor er sein Amt als Gemeindepräsident von Seuzach am 1. Juli antritt, will er erstmals «durchschnaufen », denn neben dem Wahlsieg hat Manfred Leu noch einen weiteren Grund zum Feiern: Seinen 50. Geburtstag. «Diesen musste ich in den letzten zwei Jahren immer verschieben – jetzt gibt’s halt eine 50++-Party », sagt Manfred Leu mit einem Schmunzeln. Am Sonntag hat er mit Freunden und Parteikollegen in seinem Garten auf den Wahlsieg angestossen.
Auf der anderen Seite ist die Enttäuschung bei Gemeinderat Marc Manz (SVP) spürbar, er sagt aber auch:«Ich gratuliere Manfred Leu und wünsche ihm alles Gute für das Amt.» Nach dem ersten Wahlkampf Ende März, bei dem die beiden nur drei Stimmen auseinander lagen, hat er sich auf ein knappes Resultat eingestellt. Warumhatsam Ende nicht gereicht? «Darüber kann ich nur spekulieren. Ich habe mir in den letzten vier Jahren als Gemeinderat keinen Fehler erlaubt und bin gut verankert. Vielleicht wollten die Wähler frischen Wind», sagt er. War es also auch eine Parteiwahl? «Die politische Grosswetterlage gegen die SVP ist im Moment sicher kein Vorteil», sagt Manz. Auch wenn es am Ende nicht ganz fürs Präsidium gereicht hat, so habe er aus der Bevölkerung viel Unterstützung weit über die Parteigrenzen erfahren. «Für diese breite Unterstützung bedanke ich mich», sagt er. Neue Kirchenpflege-Mitglieder Gleichzeitig wurden auch zwei Mitglieder der Reformierten Kirchenpflege für die Amtsdauer von 2022 bis 2026 im zweiten Wahlgang gewählt. Es sind dies Balthasar Blumer und David Benjamin Jenni.
Sandro Portmann
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