Peter Dietschweiler
und die Andelbach-Köhler laden zum Köhlerfest
Samuel Widmer, Jan Hurni, Roman Möckli und Ingvar Groza (von links) bei der triumphalen Einfahrt in English Harbour. Bilder: fb
Sie sind 4800 Kilometer über den Atlantik gerudert und als erste ins Ziel gekommen. Das Ruderteam Swiss Raw hat die Atlantic Challenge gewonnen.
Seuzach/Antigua Zwischen 20 und 40 Teams aus der ganzen Welt haben sich am 12. Dezember 2021 vor der Kanareninsel La Gomera ins Wasser gelassen und sich daraufhin auf dem Atlantik fünf Wochen lang ein Ruderrennen geliefert. Es galt, die 4800 Kilometer von den Kanaren bis nach Antigua in der Karibik am schnellsten zurückzulegen.
Auch vier Freunde um den Seuzacher Jan Hurni, die sich in der Rekrutenschule kennengelernt hatten, waren an der sogenannten Talisker Whisky Atlantic Challenge in einem Hightech-Ruderboot unterwegs. Bereits neun Tage nach dem Start haben sie in diesem härtesten Ruderrennen der Welt die Führung übernommen, um diese bis zum Schluss nicht mehr abzugeben.
Wie alle Teams kämpften sie 35 Tage lang mit Schlafentzug, Salzbläschen und körperlichen Extremen, die durch das Rennen verursacht wurden. Sie waren sozusagen dauernd im Einsatz, haben nie länger als zwei Stunden am Stück in einer der Liegekabinen an den Enden des Bootes geschlafen, konnten nie aufrecht stehen und nahmen nur Trockennahrung zu sich. Allein in der Weite des Ozeans waren sie auf sich gestellt, nur der Aufgabe verpflichtet, das Boot sicher auf die andere Seite zu bringen. Für Notfälle begleitete aber natürlich ein Safety-Boat das Rennen.
Am Montag dieser Woche war es dann soweit: Der Seuzacher Armeeangehörige Jan Hurni (27), der Zürcher Maschinenbaustudent Roman Möckli (27), der Aargauer Polizist Samuel Widmer (27) und der Berner Maschinenbaustudent Ingvar Groza (26), liefen am frühen Morgen erschöpft, aber glücklich als triumphale Sieger in English Harbour auf Antigua ein. Wegen der Pandemievorschriften wurden sie zwar nur von einem kleinen Publikum empfangen, darunter Familienangehörige und Freunde aus der Schweiz. Doch die Bilder auf Facebook, welche das Team mit Leuchtkerzen auf dem Boot zeigen, sprechen für sich.
Die vier Männer, die über keine Rudererfahrung verfügten, hatten sich nach der RS vorgenommen, die Atlantic Challenge zu gewinnen, wie Jan Hurni im Juni 2020 dem «Landboten» sagte. In der militärischen Ausbildung hätten sie gelernt, in kleinen Gruppen unter widrigsten Umständen durchzuhalten. «Das hat uns zusammengeschweisst.»
Im April 2019 starteten sie auf dem Hallwilersee mit dem Training, mit der mehrfachen Schweizermeisterin im Rudern, Annick Kohler.
Das neun Meter lange Hightech-Ruderboot, das im Bug und im Heck über je eine Kabine verfügt, kostete rund 50 000 Franken. Mittels Sponsoren und Crowdfunding wollen die vier rund 200 000 Franken generieren. Sobald alle Kosten bezahlt sind, wollen sie jeden weiteren Franken inklusive Verkaufserlös des Bootes dem Schweizer Hilfswerk Kovive für armutsbetroffene Kinder und Jugendliche zur Verfügung stellen, wie sie auf ihrer Webseite schreiben.
Weitere Infos:
www.swiss-raw.ch
Dagmar Appelt
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